Für die meisten Schuhe bieten wir die Neubesohlung vom Hersteller an. Das heißt, deine Schuhe müssen mit abgelaufenen Sohlen nicht entsorgt werden, sondern bekommen mit einer Neubesohlung ein zweites Leben. Das umfasst bei den meisten Herstellern auch neue Innensohlen, neue Schnürsenkel, eventuell einen neuen Geröllschutzrand und eine neue Imprägnierung.

Wir senden die Schuhe direkt an die Hersteller oder einen Vertragspartner in Deutschland. 

Wenn du diesen Service in Anspruch nehmen möchtest, bitte Schnürsenkel und Einlagen herausnehmen und die Schuhe geputzt bei uns abgeben oder zu uns einsenden. Verschmutzte Schuhe können leider nicht angenommen werden. Die Kosten liegen, je nach Schuhtyp, bei € 90-160, in Ausnahmefällen oder bei steigeisenfesten Schuhen auch höher. Bei der Annahme kontrollieren wir auch, ob der Schuh neu besohlt werden kann.

Bitte rechnet mit einer Bearbeitungszeit von 3-5 Wochen, in den großen Ferien im August/September auch durchaus länger.

Hydrolyse (Ablösen von Sohlen)

Ein ärgerliches Phänomen bei Wanderschuhen ist das – manchmal plötzliche -Ablösen der Sohlen. Grund hierfür ist oft ein Phänomen namens Hydrolyse:

Dabei ist nicht die Laufsohle, sondern die Zwischensohle Ursache des Problems. Diese Zwischensohle besteht meistens aus gut und lange dämpfendem Polyurethan (PU) und ist für die Auftrittsdämpfung keilförmig, das heißt unter der Ferse stärker als im Vorfußbereich. Diese Dämpfung funktioniert über Weichmacher im PU. Hydrolyse ist also das langsam fortscheitende „Verdampfen“ der Weichmacher im PU. Abhängig von den Lagerbedingungen versprödet der Dämpfungskeil innerhalb von sechs bis zehn Jahren von innen heraus immer stärker. Durch die Abrollbewegung des Fußes bricht dann die Laufsohle von dem sich zerbröselnden PU ab.

Neben dem Alter des Schuhes begünstigt ein zweiter Faktor die Hydrolyse: Je weniger oder auch je unregelmäßiger ein Schuh getragen wird, desto schneller schlägt die Hydrolyse zu. Dies ist natürlich ein Umstand, der viele Kunden sehr verwundert, wurde der Schuh doch so wenig getragen …

Kann ich etwas gegen die Hydrolyse tun ?

Verhindern lässt sich dieser natürliche Prozess nicht, lindern schon. Regelmäßiges Bewegen des Schuhs hilft und ab einem Alter von ca. 6 Jahren sollte man die Schuhe regelmäßig vor  Beginn der Wanderzeit inspizieren. Oft reicht ein kräftiges Ziehen an der Sohle im Bereich des Absatzes, um zu erkennen, ob die Hydrolyse im „Anmarsch“ ist. Sollten Sie sich im Unklaren sein, hilft ein Besuch mit den Schuhen bei uns.

Generell sind aus obengenannten Gründen die Dämpfungseigenschaften der Zwischensohle nach ca. 7 Jahren deutlich verringert, so dass man nach dieser Zeit prinzipiell an eine Neubesohlung der Schuhe denken könnte. Damit hätte ich nicht nur das Problem Sohlenablösung fast gelöst, sondern hätte auch wieder einen gut dämpfenden Schuh. Wir machen eine Neubesohlung zum Selbstkostenpreis. Dies geht jedoch nur bei gezwickten Schuhen mit einer Brandsohle. Gestrobelte Schuhe können aufgrund der angespritzten Sohle nicht mehr neu besohlt werden.

Wer dem Thema Hydrolyse ganz aus dem Wege gehen will, dem bleibt die Lösung,  auf PU als Dämpfungselement ganz  zu verzichten:  Das sind zum einen Schuhe mit einer Zwischensohle aus EVA oder zwiegenähte Schuhe ohne dämpfende Zwischensohle.